Kürzlich waren wir im Ö1-Studio und wurden um unsere Meinung zum Thema „Trennung“ gebeten. Das Wort „Trennung“ an sich mögen wir ja nicht so sehr. Wir sprechen lieber von „Abschied“, das entspricht aus unserer Sicht auch dem, was sinnvoll ist: nicht mit der Schere endgültig entzweien, sondern einen guten Abschied finden, der eine friedliche Zukunft möglich macht – und bei einem Wiedersehen eine wertschätzende Begegnung auf Augenhöhe erlaubt. Denn ein gelungener Abschied ist letztlich ein Ausdruck von Liebe.
Auch wir waren in unserer Paargeschichte mehrmals an dem Punkt, wo wir an Trennung dachten. Wir hatten Affären. Wir kränkten einander sehr. Wir haben es geschafft zusammenzubleiben, indem wir erkannt haben: Eigentlich haben wir einen großen Schatz an unserer Seite. Diese Intimität und Vertrautheit hat man mit keinem One-Night-Stand. Und diese Erkenntnis führte erst zum entscheidenden Commitment für unsere Beziehung. Keine Moralkeule von außen kann je so stark und nachhaltig wirken wie ein Commitment, das man selbst in sich gefunden hat.
Manchmal kann das Commitment auch heißen: Ich verabschiede mich von dir. Wenn das in Wertschätzung möglich ist, ist auch das Friedensarbeit.
Radiosendung zum Nachhören
Die Sendung Radiokolleg vom 2. bis 5. September 2019, gestaltet von Günter Kaindlstorfer, ging der Frage nach, ob Trennungen auch ohne Schmerzen möglich sind! Unter anderem wurden auch wir interviewt. Im 1., 3. und 4. Beitrag wurden Teile des Interviews gesendet. Wenn Sie auf den Link klicken, warten Sie bitte ein paar Sekunden, bis sich eine Audiodatei öffnet. Dort finden Sie dann den Beitrag, wo die Statements von uns am Ende der Radiokolleg-Sendung zu hören sind.